User Generated Content – Authentisch genug?

User Generated Content ist schon seit längerer Zeit ein gängiges Mittel, um effektiv Werbung zu schalten. Häufig in Form von Micro Influencer oder Paid Actors wird mithilfe von User Generated Content (UGC) der Vorteil – oder die Vorteile – eines Produkts werbewirksam und nah am Nutzer vermarktet. Wie so gut wie jede Entwicklung stand auch diese Veränderung infrage und wurde regelmäßig stark kritisiert. 

Was ist der Vorwurf?

Vor allem auf Plattformen wie TikTok oder Instagram bewegen sich zum Großteil junge Menschen, die zwangsläufig auf Werbungen oder bezahlte Produktplatzierungen stoßen. Jugendliche können somit schnell von dieser Werbung beeinflusst werden und suchen sich Wege, an die Produkte heranzukommen. Oft genug über die Eltern. Diese gelten jedoch sicherer als die zweistufige Verifizierung, welche selbst mit dem Handy bestätigt werden kann.

Der Vorwurf lautet ebenso, dass junge Menschen sich an diese Reizüberflutung gewöhnen und regelrecht durch den Kauf abgehärtet werden. Das gilt vor allem für Fast Fashion von Shein oder scheinbaren Alltagshelfern von Temu. Das Problem dabei muss nicht zwingend finanzieller Natur sein, da die Produkte recht günstig sind. Doch als Schmetterlingsschlag kann auch das eine Kaufsucht auslösen. Die Freude beginnt während des Bestellprozesses. Die Vorfreude ist riesig, wenn das Paket auf dem Weg ist. Doch ist es erst mal ausgepackt, verfliegt mit der Verpackung meistens auch der Zauber.

Eine innere Leere entsteht, die ebenso prägend für eine gesamte Generation ist. Während sich die Generation X eher im hedonistischen Spektrum aufhält, sucht sich die Generation Z eher im Nihilismus. Die Schuld hierfür trägt jedoch kein Faktor allein. Es ist viel eher ein großes Zusammenspiel daraus, jederzeit und überall alles haben zu können. 

Haben wir zu tief gegraben?

Grundsätzlich nicht. Denn ebendiese Leere ist ganz typisch für das Meinungsbild vieler Menschen über Social Media und die Vermarktung über diese Kanäle. Und ganz ohne Frage: das Risiko, sich von Social Media und ihren Werbeinhalten auffressen zu lassen, ist nicht gering.

Doch letztlich kommt es auch auf den Werbetreibenden an. Einige sind da kreativer bzw. auch schamloser als andere. Werbung an sich ist, solange sie sich an die dementsprechend geltenden Richtlinien hält, nichts Verwerfliches. Doch ist die Kritik ebenso, dass selbst in Kinderformaten keine Rücksicht mehr vor Werbung genommen wird. Doch denken wir mal ein wenig zurück. Wie war das damals auf Super RTL oder Nickelodeon? Auch hier wurde letztlich der Zuschauer – ob groß oder klein – mit Unmengen an Werbung für Spielzeug begeistert.

Die Zeiten haben sich geändert. Doch der Mensch handelt so ähnlich wie zuvor.

Ist denn UGC überhaupt noch authentisch? 

Auch das kommt eher auf den Creator als auf die gesamte Werbenische selbst an. Über einen Kamm lässt sich das pauschal nicht ziehen. Viel eher sollte ein kritisches Auge gelehrt werden – und das auch schon früh in der Schule.

UGC ist ein Mittel, welches sich für dich lohnen kann. Erst recht, wenn du schon eine bestimmte Community ansprechen willst und deine Zielgruppe genau kennst, hast du die Macht, dir dein Werbegesicht auszusuchen. Die Wahl liegt bei dir!

Unser Fazit

Wir möchten niemanden davon abhalten, Werbung zu schauen und sich Produkte zu kaufen. Doch an Werbetreibende geben wir den Tipp: Bevor ihr daran die ältere Zielgruppe verliert, solltet ihr euch vielleicht auf verschiedene Kampagnen konzentrieren.

Oder siehst du das anders?